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Die Zukünftige Auszahlung der Spesen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

wir hoffen, ihr hattet eine angenehme und sichere Zeit, ob in der Luft oder am Boden. Auch in dieser Sonderausgabe möchten wir euch transparent über aktuelle Entwicklungen informieren, die unseren Arbeitsalltag betreffen. Ein Thema sorgt dabei besonders für Gesprächsstoff: die zukünftige Auszahlung der Spesen. 

Die Ausgangslage 

Im Rahmen eines anstehenden Audits wurde festgestellt, dass die Auszahlung der Spesen in einigen Fällen nicht im Einklang mit den geltenden steuerlichen Regelungen erfolgt ist. Besonders betroffen sind Hotelaufenthalte mit im Preis enthaltenen Mahlzeiten, z. B. Frühstück oder All Inclusive. In solchen Fällen darf der Arbeitgeber die Spesen nicht mehr steuerfrei auszahlen. 

Der erste Vorschlag der Geschäftsleitung war entsprechend drastisch: 

  • Bei Hotels mit All Inclusive sollte künftig gar nichts mehr gezahlt werden. 
  • Bei Hotels mit Frühstück wollte man die Spesen um 20 % kürzen. 

 

Für uns im Betriebsrat war sofort klar: Eine solche Streichung ist nicht akzeptabel. Das hätte für euch erhebliche finanzielle Einbußen bedeutet und ginge völlig an der Realität unseres Arbeitsalltags vorbei: 

  • Was, wenn jemand das Frühstück wegen Jetlag verschläft? 
  • Was, wenn aufgrund von Unverträglichkeiten keine geeigneten Optionen vorhanden sind? 
  • Oder wenn wir mitten in der Nacht unterwegs sind, lange bevor es überhaupt Frühstück gibt? 

 

All das hätte bedeutet: zusätzliche Kosten aus eigener Tasche. 

Unser Ansatz 

Statt Kürzungen hat der Betriebsrat eine Lösung erarbeitet, die rechtssicher und gleichzeitig sozialverträglich ist. Das Einkommensteuergesetz erlaubt Zahlungen über die gesetzlichen Spesensätze hinaus – diese können pauschal mit 25 % versteuert werden. Dadurch greift nicht euer individueller Steuersatz. 

Ein Beispiel: 

  • Bisher: 50 € pro Tag mit Frühstück. Arbeitgeber-Vorschlag: 40 €. 
  • Unsere Lösung: Die 10 € fürs Frühstück werden pauschal versteuert → 47,50 € statt 40 €. 


Noch deutlicher beim All Inclusive-Beispiel PUJ: 

  • Arbeitgeber-Vorschlag: 0 € pro Tag. 
  • Unsere Lösung: 37,50 € pro Tag. (50 € – 25% Versteuerung) 

 

Die geplanten größeren Einschnitte seitens der Geschäftsleitung, die die Spesenzahlung für Discover auf Kosten der Crews vereinfacht hätten, konnte der Betriebsrat durch Intervention und Hartnäckigkeit deutlich abmildern. 

Wichtige Klarstellung 

Entgegen der Aussage von Marcel im Webcast vom 06.08.2025 wurde diese Lösung bereits am 25.06.2025 gemeinsam mit uns beschlossen. Seither steht das Vorgehen fest. 

Jeder weitere Monat, den der Arbeitgeber für interne IT-Anpassungen benötigt, bedeutet für euch: volle Spesen ohne Versteuerung – und damit sogar mehr Geld in euren Taschen. Eine rückwirkende Versteuerung wäre in diesem Fall vom Arbeitgeber zu tragen. 

Wir wissen, dass derzeit viele Gerüchte kursieren. Deshalb informieren wir euch mit diesem Newsletter offen und transparent. 

Habt ihr Fragen? Dann wendet euch bitte an People4Y. Eine offizielle Erläuterung mit Beispielrechnungen wird es demnächst von Seiten des Arbeitgebers geben. 

Euer Betriebsrat Crew 

Herausgeber u. V.i.S.d.P. Vorstand i.S.d. §26 II BGB

Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) e.V.
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